Ernährung mit Stoma

 

 

Wer kennt das von seinem Stuhlgang nicht: „Zu flüssig oder zu fest“!

Ein ständig voller, aufgeblähter Stomabeutel nervt total. Fettiges Essen, Alkohol, Kaffee, Eier, Milch und vieles mehr lassen die Galle fließen und Blähungen entstehen. Die Brühe schießt nur so raus und, grade geleert, könnte man schon wieder auf dem stillen Örtchen verschwinden.

Wenn man Badebekleidung tragen will, oder ein besonderes Outfit geplant ist, empfiehlt sich ein abgespecktes Frühstück. Vollkornbrot mit etwas Butter und Marmelade, das  macht auch glücklich. Ich trinke an diesen Tagen Tee und Wasser. Auch Zwischenmahlzeiten sind in diesen Ausnahmesituationen tabu, denn wenn oben was reingeht, kommt sofort unten was raus. Ich trinke dann an diesem Tag sehr viel, so dass ich erst am Abend wieder hungrig bin. Danach ziehe ich mir etwas Bequemes an und schlemme nach Herzenslust.

Ich bin schon länger als mein halbes Leben VEGETARIER! Fisch, Milchprodukte und Eier stehen auch auf meinem Speiseplan, wenn auch nur selten! Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass meine gesunde Ernährung dem Morbus Crohn keinen Grund gibt, wiederzukommen.

Meine Problem-Lebensmittel, die mir Durchfall, Verstopfung oder sogar einen Darmverschluss bereiten können, habe ich hier aufgeführt.

  • Ananas, die Fasern sind zu fest und verstopfen den künstlichen Darmausgang.

  • Pilze, besonders Champignons, werden bei mir nicht verdaut und verstopfen ebenfalls den Darmausgang. Alle anderen Pilzarten muss ich sehr klein schneiden und sehr gründlich kauen.

  • Papaya, Mango, Bananen, sind in Europa nie sonnengereift und werden nicht gut verdaut, dashalb kauen kauen kauen.

  • Mais, kann ich nur aus der Dose essen, allerdings kann man eine super Maiscremesuppe daraus machen. Am liebsten würde ich die Kolben abnagen – aber ich kann mich meinem Stoma zu liebe beherrschen!

  • Popcorn, muss ich 3 x so lange kauen, wie mein Mann, da die Hülsen so hart sind. Das fällt mir im Kino ziemlich schwer, weil man fast süchtig davon wird und wenn dann der Film noch spannend ist ...

  • Spargel, schneide ich auf meinem Teller in 1 cm lange Stückchen, sonst entstehen Faserklumpen, die den Ausgang verstopfen. Ich liebe die Spargelzeit - mmmmmm!

  • Nüsse, kann ich nicht viele auf einmal essen, da sie einen sehr festen Brei bilden, der nur schwer aus meinem Ileostoma kommt.

  • Fett, in großen Mengen, macht meinen Stuhlgang sehr flüssig und gallig. Ich bemühe mich, nur hochwertige Öle und gute Fette zu essen. Das macht sich für den ganzen Körper bezahlt. Ich brate mit Kokosfett oder Erdnussöl. Olivenöl gebe ich erst nach dem Braten dazu.

  • Zitrusfrüchte, haben um die Spalten oft eine feste Haut. Ich entferne sie oder kaue sie einfach lange durch und spucke den Rest unauffällig aus.

  • Alkohol, vertrage ich sehr schlecht, ich bin nach ½ Glas Sekt schon betrunken und dieses Gefühl mag ich überhaupt nicht. Deshalb verzichte ich meist freiwillig und nur ganz selten beuge ich mich dem Gruppenzwang. Die Quittung kommt meist nach wenigen Minuten, der Stomabeutel füllt sich blitzschnell und die Konsistenz gleicht Wasser.

Jeder sollte sich seine „no goes“ aufschreiben und vorsichtig ausprobieren, was gut tut und was nicht!