Auch mit Stoma die Seele baumeln lassen - dazu lädt Asien ein!
Leicht bekleidet, schöne Tücher um den Bauch geschwungen, oder im Skippy Venus Shorts genieße ich auch bei aktiver Darmtätigkeit jede Minute am Meer.
Meist bemerkt überhaupt niemand mein Stoma.
Wenn ich mich in ganz abgeschiedenen Regionen aufhalte, ist es für mich besonders befreiend, mal ganz ohne Stomaversorgung schwimmen zu gehen.
Es kann ja nichts rein, nur raus! Das hat mein Professor immer über mein Ileostoma gesagt. Beim Schnorcheln, ohne WC, kann es schon mal notwendig werden, die Fische zu füttern! Natürlich abseits vom Geschehen und rückwärts davonschwimmend.
Urostomaträger können ganz getrost im Meer den Verschluss offen lassen, es pinkeln soooo viele ins Meer, da wird das ganz bestimmt nicht auffallen!
Selbst der Tauchschein war kein Problem. Wir sind meist früh am Morgen getaucht und haben erst hinterher gefrühstückt, dadurch ist der Darm nicht so aktiv. Bei Tauchgängen tagsüber oder nachts habe ich vorher einfach leichte Kost zu mir genommen. Beim Tauchen kann und darf man sein Stoma nicht verheimlichen, es muss unbedingt angegeben werden!
Wenn man eine Reise tut, hat man viel zu erzählen! Man kommt im Urlaub in die seltsamsten Situationen und fast alles ist mit Stoma zu schaffen. Dennoch bin ich natürlich sehr froh, dass mein Mann 2/3 des Gepäcks trägt.
Da ich kein Geheimnis aus meinem Stoma mache, bin ich auch in den entlegensten Winkeln der Welt, immer auf hilfsbereite, verständnisvolle Menschen gestoßen.
Wir schaffen auch mit Stoma alles, was wir wirklich wollen!
Stomaversorgung welchseln in Thailand / ostomy bag changes in Thailand (Mehr Videos unter "Meine Stoma Videos")
Mein Stoma hielt mich nie vom Reisen ab!
Meist machte ich mich schon kurz nach den Darmoperationen auf den Weg in die Ferne. Seit vielen Jahren zieht es mich immer wieder nach Asien. Die Ruhe, das Klima und die freundlichen Menschen ließen mich vieles vergessen. Ich sammle Kraft und Energie für das ganze Jahr.
In eine Softkühltasche ohne Kühlelemente packe ich den Vorrat an Stomaversorgungen für mehrere Wochen:
Basisplatten - ohne Karton, ich kalkuliere für jeden zweiten Tag eine Stomaversorgung
Ausstreifbeutel – die ich schon zuschneide und in 10er-Gruppen in Frühstücksbeutel stecke und verschließe
Nagelschere – zum Zuschneiden der Basisplatte
Frühstücksbeutel – zum Entsorgen der gebrauchten Stomaversorgung
Beutelverschlüsse – zum Verschließen meiner Ausstreifbeutel
Hautschutzpaste - zum Abdichten - zwischen Stoma und ausgeschnittener Platte
Das passt locker in meinen Rucksack. Bei tropischem Klima schützt die Kühltasche die Stomaversorgungen ausgezeichnet vor Feuchtigkeit, Hitze und Schmutz.
Unterwegs wechseln
Eine kleine viereckige Plastikdose ist meine Notfallbox im Flieger, Zug oder Bus. Auch unterwegs kann ein Versorgungswechsel notwendig werden. Für diesen Fall habe ich eine zugeschnittene Basisplatte, einen zugeschnittenen Stomabeutel, einen Ersatzbeutelverschluss (tja – kann schon mal ins Klo fallen), 3 Kompressen, Hautschutzpaste und 2 Frühstücksbeutel in der Box.
Mit der Notfallbox im Handgepäck und einer Wasserflasche (in vielen Ländern ist es besser, sauberes Trinkwasser aus der Flasche, zum Reinigen zu benutzen) bewaffnet funktioniert diese Methode auf der engsten Toilette und im finstersten Wald.
Die ausgeräumte, viereckige Box unterhalb des Stomas fest gegen den Bauch pressen
Die alte Stomaversorgung lösen und im Frühstücksbeutel entsorgen
Wasser aus der Flasche über das Stoma und den Bauch in die Box (immer noch fest gegen den Bauch gedrückt) fließen lassen
Das Stoma und den Bauch mit der Kompresse wie gewohnt abtrocknen
Die Paste um die Knospe ziehen
Die gut vorbereitete Stomaversorgung anbringen
Den Boxinhalt ins Klo schütten und mit dem Rest Wasser ausspülen, abtrocknen und alle Utensilien wieder in der Box verstauen
Sollte die Unterwäsche etwas abbekommen haben, kann sie bis zur nächsten Waschmöglichkeit im zweiten Frühstücksbeutel (zugeknotet) aufbewahrt werden.